Wien, mal wieder

Wenn ich diesen Blogbeitrag auf Englisch geschrieben hätte, hätte ich ihn vermutlich Vienna the Umpteenth betitelt Ich weiß wirklich nicht mehr, wie oft ich schon in dieser Stadt war. Es sind nicht nur die Philharmoniker, die Oper, der Kaffee, der Wein, die Grantler …

Eigentlich bin ich zum arbeiten in Wien. Wir haben Anfang des Jahres bei mediathoughts eine Reihe von Jugendreiseführern mit unserem Romführer VIVA ROMA bemerkenswert erfolgreich begonnen, die wir jetzt mit einem Buch über Wien fortsetzen werden. Zugegeben, ich hatte ein Wörtchen mitzureden, aber die Zahl an Schulklassen und Jugendgruppen die jedes Jahr die oesterreichische Hauptstadt besuchen ist hoch und Wien ist einfach eine faszinierende Melange von Menschen, Kulturen, Religionen und Geschichte.

© 2018 Thomas Michael Glaw – Gasometer Wien

Ich bin also mal wieder in Wien. Neben den zahlreichen Bildern für den Führer war das Wetter heute auch so typischer wienerisch zwischen Dunst und tiefstehender Sonne angesiedelt, dass ich natürlich ein wenig vom Pfad der Tugend (oder was meine Verlegerin dafür hält) abgewichen bin, um Architektur auf schwarz weiß zu fotografieren.

Wagemutig sind sie nämlich schon die Wiener. Auch wenn sie richtig mit Herzblut über die Umgestaltung ihrer Stadt streiten. Ich verfolge die Streitereien seit langen und mit großem Vergnügen aus der Distanz meiner Wahlheimat München im Falter (wenn Sie mehr wissen wollen gehen Sie mal auf Falter.at).

© 2018 Thomas Michael Glaw – Gasometer Wien

Es gibt faszinierende Aus- und Durchblicke in dieser Stadt. Nicht nur bei den Durchhäusern und Pawlatschen, über die ich hier schon einmal geschrieben habe, sondern auch bei der modernen Architektur – und bei den Überbleibseln. Beispielsweise bei den Flaktürmen aus der deutschen Besatzungszeit, die, von Zwangsarbeitern 1941 erreichtet, hier im dritten Bezirk, wo ich üblicherweise wohne, einfach so neben Kinderspielplätzen ihre martialischen Betonwände in den Himmel recken.

© 2018 Thomas Michael Glaw – Wien Flaktürme im 3. Bezirk

Richtig daneben gegriffen haben die Wiener nur bei der Donau City, von der die UNO City ein Teil darstellt. Abgesehen von einer kleinen, aber interessanten, katholischen Kirche, in der die Messe überwiegend auf englisch gelesen wird, konkurrieren Hochhäuser miteinander, die ohne jegliches Gespür für Dimension, Licht und Wirkung nebeneinander gepflanzt wurden. Nicht nur kann man sie quasi nicht fotografieren, man kann sie eigentlich auch nicht ansehen. Also ich nicht. Ich bekommen von so etwas Magengrimmen.

© 2018 Thomas Michael Glaw – Wien Donau City

Die UNO City ist übrigens nicht zugänglich. Außer mit Sonderausweis oder in meinem Fall mit Akkreditierung und dann auch nur zu besonderen Zeiten und so weiter und so fort. Die Welt bezahlt für die Clowns in ihren teuren Limousinen. Das mindeste wäre, dass sie der Welt erzählen, was sie da eigentlich treiben. Transparenz hilft. Eine bessere Architektur auch. Aber das ist ein anderes Thema.

Über irgendetwas muss man ja granteln hier.

Beim Grünen Veltliner.

 

Kölner Ruinen

Köln lag in der Tat in Ruinen, es ist bald siebzig Jahre her und wirklich ein trauriges Kapitel europäischer Geschichte. Ich schreibe bewusst europäischer Geschichte, denn das Bombardement deutscher Städte durch amerikanische und britische Bomber stellt für mich ein ungesühntes Kriegsverbrechen dar, das Denkmal für „Bomber Harris“ in London ist  ein Maß dafür, wie wenig sich eine Nation sich mit ihren eigenen Sünden identifiziert.

Aber wir wollen nicht in den Sünden der Vergangenheit bohren, sondern uns denen der Gegenwart zuwenden. Während meines heiß und innig geliebten jährlichen Sommeraufenthalts in Münster (ich mag die Stadt und die Menschen, mit denen ich dort zusammenlebe, wirklich – von Kreuzviertelfest ganz zu schweigen) sind wir wieder einmal für einen Tag nach Köln gefahren. Wer diesen Blog regelmäßig liest, dem brauche ich nicht zu erläutern, dass ich gerne in Köln bin. Auch wenn wenn die Stadt im Sommer voll von Touristen ist – welche deutsche Großstadt mit historischer Bedeutung ist das nicht ? Als Münchner ist man da durchaus ein gebranntes Kind – so hat Köln doch immer eine gewisse schnoddrige Lässigkeit, die ich unglaublich mag.

Konrad der Große – Köln – © 2017 Thomas Michael Glaw

Das eigentlich Ziel der Reise war ja auch – einmal abgesehen von einem großen Teller Dicke Bohnen mit Speck und zahlreichen Kölsch – der Besuch einer Ausstellung zu Konrad Adenauers Zeit als Kölner Oberbürgermeister zwischen 1917 und 1933 im Stadtmuseum, betitelt „Konrad der Große“. To cut a long story short: Der Besuch dieser Ausstellung war eine Enttäuschung. Man lernte nicht Konrad Adenauer und seine Arbeit kennen, das Museum bot eher eine kurze Kulturgeschichte der zwanziger Jahre in Deutschland, mit dem Fokus Köln. Das war durchaus nicht uninteressant, aber es hatte halt so gar nichts mit dem Titel der Ausstellung zu tun. Ganz ehrlich: Ich empfand das schon ein wenig als Etikettenschwindel.

Zumindest bekam man jedoch am Rand  mit, dass dieser Konrad Adenauer, den man aus den Geschichtsbüchern als hochbetagten Kanzler und Rosenzüchter in Erinnerung hat, in seiner Zeit als OB zumindest architektonisch der Moderne zugeneigt war. Ein Beitrag von Boris Profalla in der FAZ vom 6. August tat ein übriges. Wir machen uns also auf die Suche nach architektonischen Kleinodien in der Stadt Köln. Über das erste stolperten wir, kaum dass wir einen Parkplatz gefunden hatten. Es handelt sich um DAS alte Grand Hotel Kölns, das Dom Hotel.  Bis 2013 konnte man dort nicht nur übernachten; wenn man sich die Zimmerpreise nicht leisten konnte, so setzte man sich in die Bar, schlürfte einen Martini, summte „As times go by“ und sah den Passanten auf dem Rocalliplatz zu. Seit knapp vier Jahren ist das Hotel nun geschlossen und eingezäunt, ein Ende ist nicht abzusehen. Das ist eine der ersten Adressen in Köln, nebenbei bemerkt, gegenüber dem Dom, einen Steinwurf entfernt vom Museum Ludwig. Nein, ich kommentiere das jetzt nicht weiter, ich brauche keine Magengeschwüre.

Dom Hotel Köln – © 2017 Thomas Michael Glaw

Wenn man auf den Spuren des Architekten Wilhelm Riphahn Köln durchwandert, könnte man allerdings schon welche bekommen. Zu Adenauers Zeit als OB gehörte er zu dem DEN Architekten der jungen Moderne des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Kölner Oper gehört zu seien Bauwerken. Sie ist seit 2012 wegen Sanierung geschlossen, sollte 2015 wieder eröffnet werden, ist aber mittlerweile zum Kölner BER mutiert. Schade. Dieses, über einen zwei Meter hohen Bauzaun gemachte Bild, lässt die schlichte Eleganz der Moderne des Gebäudes nur erahnen.

Kölner Oper – © 2017 Thomas Michael Glaw

Mit der Bastei ist es ähnlich. In dem von Riphahn 1924 auf einem Wehrturm aufgesetzten Zeugnis der Moderne herrscht seit Jahren Grabessruhe. Einst ein Sternerestaurant, haben mögliche Betreiber längst vor den Auflagen der örtlichen Bürokratie kapituliert. Am Tag des Denkmals kann man es besichtigen oder aber während des Jahres für eine private Veranstaltung mieten. Sonst steht das Gebäude leer. Es ist zum Mäuse melken.

Bastei Köln – © 2017 Thomas Michael Glaw

Ich bin wirklich gerne in Köln. Vielleicht schaffe ich es irgendwann sogar noch, dort ein Büro einzurichten, damit ich die Reisen von der Steuer absetzten kann. Aber der Kölner Klüngel nervt, denn er bekommt nichts gebacken. Wie sagt der Kölner: „Et hätt noch emmer joot jejange. („Es ist bisher noch immer gut gegangen.“). Tretet doch mal eure jetzige Oberbürgermeisterin in den Allerwertesten, liebe Kölner 🙂

 

 

Berlin O

Wanderer, kommst du nach Berlin, so möchte man schillernd beginnen, nur was sollte man denn verkündigen, wenn man denn angekommen ist? Wenn man den Charme und das kleinflächige Chaos des Flughafens Tegel, so es einem gelingt, den passenden Stadtbus zu finden, hinter sich gelassen hat, erwarten einen die üblichen desolaten Straßen und die wunderbaren Berliner Busfahrer, die damit brillant umzugehen wissen. Eigentlich wollten wir ja auch gar nichts verkünden, sondern einfach ein paar Tage in Deutschlands Hauptstadt genießen.

In der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit, sollte dieses Mal vor allem der Osten der Stadt erkundet werden – auch, um zu sehen, ob es denn noch den berühmten kleinen Unterschied zwischen West und Ost gäbe. Wir können Sie beruhigen: vielleicht war es mangelnde Sensibilität unsererseits, aber wir konnten keinen feststellen.

Nachdem die Architekturfotografie zu unseren Arbeitsfeldern gehört, wollten wir zunächst einmal die Karl-Marx-Allee entlang laufen. Das Kino International ist und bleibt eine Stilikone.

Kino International Berlin – © 2017 Thomas Michael Glaw

Vieles in dieser Straße ist optisch immer noch interessant, jedoch fotografisch schwer umzusetzen. Das Licht war nicht perfekt, viele spannende Eingangsbereiche werden gerade renoviert, und doch lassen sich immer wieder wunderschöne kleine Stillleben finden.

Karl Marx Allee Berlin – © 2017 Thomas Michael Glaw

Unser Spaziergang führte uns dann an die East Side Gallery. Uns war klar, dass das ein Touristenmagnet ist, dass die Selfie Brigade allerdings in derartigen Mengen dort aufkreuzen würde, hatte ich mir nicht vorgestellt. Die Bilder schienen nicht wirklich zu interessieren, bestenfalls als Hintergrund. Ein Pärchen in den frühen Fünfziger entblödete sich nicht, als Bettler vor der Wand zu posieren. Es sind sicher auch dieselben, die die vielen Bettler einfach weiter schicken, wahrscheinlich auch ohne auf ihren oft vorhandenen Wortwitz einzugehen. Da drückt man schon mal den einen oder anderen Euro ab. Es war die dem Wasser zugewandte Seite, die die spannenden Bilder bot.

East Side Gallers Berlin – © 2017 Thomas Michael Glaw

Mich faszinierte hier der natürliche Übergang zwischen schwarz-weiß und farbig. Um den Alexanderplatz herum lassen sich noch am ehesten Zeugnisse der zur Schau gestellten, vermeintlichen Modernität des Regimes in der Hauptstadt der DDR finden. An vielen der Gebäude nagt eindeutig der Zahn der Zeit, und doch stehen sie für eine architektonische Moderne, die in ihrer gesellschaftlichen Komponente nie in der DDR angekommen ist.

Berlin Alexanderplatz – © 2017 Thomas Michael Glaw

Auch wenn die Trambahnen eine gewisse Farbigkeit ins Bild bringen, so ist das grau unübersehbar. In einigen Teilen Ostberlins ist dieses zur Schau gestellte grau einer Farbigkeit gewichen, die einen Gegenentwurf darstellt, so wie hier am Prenzlauer Berg, wo sich ein sympathischer Kietz gebildet hat, ein Kietz in dem man gerne spazieren geht und in Cafés wie dem „Hüftengold“ gerne frühstückt und die Bienen bei ihrer Arbeit beobachtet.

Cafe Hüftengold Berlin – © 2017 Thomas Michael Glaw

 

 

Prager Façaden

Wer mich und diesen Blog ein wenig kennt, der weiß, wie sehr mich Façaden faszinieren. Die Front einen Hauses ist für mich wie das Gesicht eines Menschen, man kann unglaublich viel daran erkennen. Ich mag auch altmodische Schreibweisen. Façon, Façade … Der Alte Fritz pflegte angeblich zu sagen in seinem Staat könne jeder nach seiner Façon selig werden. Erst viel später hat man dieses Wort mit „SS“ geschrieben.

Jüdisches Viertel - © Thomas Michael Glaw 2017

Jüdisches Viertel – © Thomas Michael Glaw 2017

Alle großen Städte haben viele verschiedene Façaden, in Prag fielen mir jedoch die Unterschiede mehr auf, als anderswo. Es mag damit zu tun haben, dass meine Besuche in östlichen Städten, einmal abgesehen von Polen und der ehemaligen DDR, mehr als zwanzig Jahre her sind, trotzdem empfand ich in Prag eine Normalität, die nur schwer zu beschreiben ist.

Im Zentrum Prags ist es nicht einfach, Façaden zu fotografieren. Das hängt zum einen mit der Enge der Straßen zusammen – man muss dann schon gewaltig in die fotografische Trickkiste greifen – zum anderen mit der Tatsache, dass die Weihnachtsmärkte mit Buden und tränentreibenden Fichtenholzfeuern die Sicht verstellen. Im Zentrum ist es schön zu sehen, wie viele Häuser den letzten großen Krieg überlebt haben. Prag war in dieser Hinsicht wirklich glücklich. Die Tatsache, dass in den untersten Etagen jetzt dieselben Luxusboutiquen hausen wie in Berlin, München oder Paris ist, ein anderes Thema. Leidig ist es, dass man auf Grund dieser Luxusmieter nicht mehr in die Innenhöfe dieser Häuser vordringen kann, um die Pawlatschen, die umlaufenden Balkone, zu fotografieren. Die spannenderen Arrangements fanden sich daher in der Peripherie.

Prag - © Thomas Michael Glaw

Prag – © Thomas Michael Glaw

Mehr als in anderen Städten im Osten Europas, kann man in Prag auch die Koexistenz von alt und neu beobachten. Wer sich, zumindest vage, an die Romane Joseph Roths erinnert, jenes großartigen Chronisten der untergehenden k.u.k. Monarchie, wird durch weite Teile Prags laufen und vor seinem geistigen Auge die Gespräche zwischen Vater und Sohn von Trotta hören. Wer dann, nach einem schnellen Pils an der Eckkneipe, auf die Elektrische springt und ein paar Stationen weiter in Richtung Peripherie fährt, wird die Häuser finden, in denen, zumindest vor meinem geistigen Auge, die jungen Menschen lebten, die gemeinsam mit Alexander Dubcek nach Freiheit suchten.

Prag - © Thomas Michael Glaw 2017

Prag – © Thomas Michael Glaw 2017

„Dubcek“ und „Swoboda“, Ota Sik und so manch anderer sind heute Geschichte – allerdings eine Geschichte, die die Tschechische Republik konsequent ignoriert, die im Leben der Stadt Prag nicht wahrzunehmen ist. Dieser kurze Moment, dieser Prager Frühling, verdiente ein wenig mehr Aufmerksamkeit, denn wir alle könnten daraus auch für unsere gegenwärtigen Krisen lernen. Gleiches gilt übrigens auch für den arabischen Frühling. Darf ich noch eine letzte Façade hinzufügen?

© Thomas Michael Glaw 2017

© Thomas Michael Glaw 2017

Wer weiß, worum es sich hierbei handelt, spricht entweder Tschechisch, hat sich der Mühe unterzogen, die Worte bei Google Translator einzutippen oder ist schlicht ein Genie. Ich wäre nie darauf gekommen.

 

Baratijas

nennt man auf Spanisch Kleinigkeiten, oft auch Trödelkram. Ich möchte einfach noch ein paar kurze Bemerkungen zu unserer Stippvisite in Sevilla loswerden. Das verhältnismäßig schlechte Wetter begleitete uns weiter und meine übergroße Liebe für Wind und Wetter an der Atlantikküste hatte mir eine nette Grippe eingebracht, die mich auch ein wenig bei der Arbeit behinderte.

Wir hatten natürlich auch übersehen, dass der sechste Januar für die Spanier ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist, als der 25. Dezember für uns, sprich, alle Museen und öffentliche Einrichtungen waren an diesem Tag geschlossen. Ich hätte natürlich sehr gerne im Reales Alcázares de Sevilla fotografiert, einem schönen Beispiel für die Mudéjar Architektur, also unter christlicher Herrschaft entstandene Bauten mit islamischem Einfluss. Ich mag de Leichtigkeit der Konstruktion, das Filigrane des Schmuckes. Die Handwerker haben dem christlichen Bauherren, Pedro I von Kastilien, der vermutlich des Arabischen nicht mächtig war,  zudem hübsche Wandfriesen untergejubelt: لا إله إلا الله  – normalerweise wird das mit „Es gibt keinen Gott außer Allah“ übersetzt. Der amerikanische Religionswissenschaftler Reza Aslan verwies allerdings schon vor Jahren auf einen relativ trivialen Irrtum: eigentlich bedeutet dieser Satz natürlich „Es gibt keinen Gott außer Gott“ (Lā ilāha illā ʾllāh), eine Aussage, die wohl die meisten monotheistischen Religionen unterschreiben würden. Interessanter Gedanke angesichts vieler, auch bei uns, anstehender Debatten.

Lichtbildnerisch empfand ich in Sevilla die extrem schmalen Gassen als Herausforderung. Unverhofft kamen wir außerhalb des sehr touristisch geprägten Stadtkerns, an zahlreichen kleinen Läden vorbei, die ich für meine „Fassadensammlung“ festgehalten habe. In schwarz – weiß entwickelt (wenn man das bei digitalen Bildern noch so sagen darf), haben sie einen besonderen Charme.

Bar in Sevilla - © Thomas Michael Glaw 2016

Bar in Sevilla – © Thomas Michael Glaw 2016

Das schlechte Wetter hat natürlich auch unsere Absicht, im wahrsten Sinne des Wortes, getrübt ein wenig an der Kathedrale von Sevilla zu fotografieren, die viele architektonisch interessante kleine Eigenheiten hat. Ich sammle auch schon seit vielen Jahre diese kleinen Wasserspeier, bei denen man an den meisten großen europäischen Kathedralen fündig wird. Interessante Hintergrundinformationen dazu findet sich auch in dem sehr lesbaren Buch Die Zeit der Kathedralen von Georges Duby .

 Gargouille am Dom von Sevilla - © Thomas Michael Glaw 2016

Gargouille am Dom von Sevilla – © Thomas Michael Glaw 2016

Was macht man sonst in Sevilla wenn der Hals kratzt und die Nase im Gleichklang mit dem Himmel tropft? Man geht spazieren, wenn der Alcazar geschlossen ist, im Botanischen Garten der Maria Luisa, fühlt sich im Januar in den Herbst versetzt, hängt seinen Gedanken nach und geht heißen Tee trinken. Rum gibt es übrigens hier auch.

Park Maria Luisa Sevilla - © Thomas Michael Glaw 2016

Park Maria Luisa Sevilla – © Thomas Michael Glaw 2016

Noch ein letzter Tipp: gehen Sie nicht im Stadtzentrum essen und vermeiden Sie Restaurants mit mehrsprachigen Speisekarten. Ein fünfzehn minütiger Spaziergang durch die engen Gassen macht sich in geschmacklicher Hinsicht und im Hinblick auf den Preis auf jeden Fall bezahlt. Wenn es dann allerdings unbedingt noch eine zweite Flasche Verdejo oder Ribera del Duero sein muss, viel Spaß beim Rückweg durch dieses wunderbar verwinkelte Gassensystem. Ihr GPS wird nämlich meistens, auf Grund der Höhe der Häuser, nicht genug Satelliten sehen …

 

Alhambra

Die Alhambra als Ganzes, besonders aber die Nasridenpaläste, sind ein Erlebnis, dass man sich einmal im Leben gönnen sollte. Vor die Begegnung mit diesem Kunstwerks hat allerdings die Stadt Granada den Erwerb eines Tickets gesetzt. Die meisten Reiseführer preisen die Möglichkeit des Erwerbs eines Online Tickets – keine Wartezeit, keine Schlange stehen. Prinzipiell bin ich ein großer Freund dieser Online Tickets, ob es das Musée d’Orsay in Paris, die Berliner Museumsinsel, die großen Museen in Madrid oder „dahoam“ in München das Lenbachhaus ist: schnell gebucht, zu Hause ausgedruckt, bisweilen sogar ganz einfach aufs Handy geladen. Die Stadtväter in Granada haben sich allerdings eine besondere „Methode“ ersonnen: bestellen und bezahlen kann man Ticket sehr wohl online – Schlange stehen muss man trotzdem, weil man es an einigen wenigen Automaten der örtlichen Bank „La Caixa“ ausdrucken muss. Für diesen „Service“ verlangt man dann 1,40 Euro extra pro Ticket. Bei ein paar hunderttausend Besuchern pro Jahr ist das ein hübscher Batzen Geld. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: für 1,40 bekommt man in Spanien bestenfalls ein kleines Bier und ich bin sehr dafür, Kunstdenkmäler zu erhalten, aber diese Methode ist doch ein wenig fragwürdig.

Die Gärten der Alhambra im Winter - © Thomas Michael Glaw 2016

Die Gärten der Alhambra im Winter – © Thomas Michael Glaw 2016

Nun wollen wir uns aber den angenehmeren Teilen des Besuches widmen, nämlich der Anlage selbst. Ich gehe davon aus, dass Sie alle Zugriff auf Wikipedia und diverse Kunstreiseführer haben, werde sich also nicht mit dem langweilen, was Sie sowieso überall finden können. Ein Besuch der Alhambra im Winter hat den Vorteil, dass die Besucherzahl nur einen Bruchteil der Sommerbesucher ausmacht (der Nasridenpalast war trotzdem komplett ausgebucht, wir haben fast die letzten Karten drei Wochen vorher online bekommen), die Farben des Parks sind völlig andere, die Früchte an den Bäumen leuchten anders, selbst die Steine sehen anders aus, weil sie nass sind.
Apropos nass: so sehr ich den Besuch im Winter empfehle, versuchen Sie tunlichst, einen Tag mit Dauernieselregen zu vermeiden. Wir konnten das auf Grund eines relativ engen Reiseplanes leider nicht und haben versucht, das Beste daraus zu machen.

Die Gärten der Alhambra im Winter - © Thomas Michael Glaw 2016

Die Gärten der Alhambra im Winter – © Thomas Michael Glaw 2016

Der Park ist ein wenig spanische Natur im Kleinformat, ohne etwas zu Artifizielles an sich zu haben. Klare, strenge Formen vermischen sich mit einer gewissen Wildheit. Überall fließt und sprudelt es; das Wassermanagement ist für eine Anlage dieser Größe, zumal fußend auf einer bald eintausend Jahre alten Technik, absolut faszinierend.

Nasridenpalast - © Thomas Michael Glaw 2016

Nasridenpalast – © Thomas Michael Glaw 2016

Ebenso interessant sind die „Spinnweben Gottes“ , die Wandgestaltung aus arabischen Schriftzeichen und Symbolen, die sich in ihrer Leichtigkeit durch alle Gebäude der ursprünglichen Alhambra zieht. Der Palast Karl V, den dieser spanischer Herrscher (und Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation) da mitten hineingesetzt hat, bleibt ein Fremdkörper. Schwer, massig, massiv, für die Ewigkeit gebaut. Die Konstruktionen und der Schmuck des frühen Islam wirken leicht, fast spielerisch und sind zudem aus Gips, also ganz bewusst der Veränderung, wenn nicht gar dem Verfall, preisgegeben. Wie anders war das Selbstverständnis dieser Herrscher, wenn man es mit dem Dogmatismus in den herrschenden Richtungen des Islam heute vergleicht … Die christlichen Kirchen bauen ja immer noch überwiegend für die Ewigkeit, auch wenn der derzeitige Papst wohl einen Wandel anstrebt. Ob er auch zu mehr Leichtigkeit in den Herzen führen wird?

Nasridenpalast - © Thomas Michael Glaw 2016

Nasridenpalast – © Thomas Michael Glaw 2016

Wenn man die Alhambra nach einem durchaus anstrengenden, halben Tag verlässt und die müden Füße einen (durch den Nieselregen) zurück in die Stadt tragen , nimmt man doch eine gewisse Leichtigkeit im Herzen mit. Eine Leichtigkeit, die das Gewusel der, immer noch heftig shoppenden, Bewohner der Stadt ein wenig leichter zu ertragen macht.

Paris – Köln

Nein, dies ist keine Werbung für den Thalys. Seit man mir einmal schlappe 28 Euro in einem dieser etwas heruntergekommenen Züge für die Strecke Aachen – Köln abgeknöpft hat, stehe ich mit denen auf dem Kriegsfuß.

Der letzte Teil meiner kleinen Paris Trilogie führt wieder einmal in ein Museum, dieses Mal das Musée d’Orsay, das die Architektur eines Bahnhofs mit einer interessanten Mischung spannend gehängter Bilder verbindet. Ich kann nicht verhehlen, dass ich dem alten Jeu de Paume immer noch eine Träne nachweine; irgendwie war die Stimmung dort dem neunzehnten Jahrhundert näher, als man es in dieser Mischung aus Nützlichkeitsbau und Kunst, die das Musée d’Orsay nun einmal darstellt, je wird erreichen können.

Musée d'Orsee - © Thomas Michael Glaw

Musée d’Orsee – © Thomas Michael Glaw

Es sind die kleinen Ausblicke, die in diesem Museum für den Fotografen im Allgemeinen und für mich im Besonderen, den bildnerischen Reiz ausmachen. Wer diesem Blog schon länger folgt, der weiß dass die Interaktion des Betrachters mit Kunst mich schon seit langem fasziniert. Wann immer es in einem Museum möglich ist, richte ich die Linse auf Menschen, die ein ein Kunstwerk betrachten. Ich finde diese Spannung zwischen Bildnis und Betrachter wahrlich erhellend – auch und gerade für das Kunstwerk.

Umso weniger verstehe ich Museen, die mit irgendwelchen fadenscheinigen Argumenten das Fotografieren verbieten. Nach zwei Stunden im Musèe d’Òrsay könnte man allerdings fast zum Konvertiten werden. Niemand scheint sich mehr für die Kunst als solches zu interessieren, das einzig wichtige ist und bleibt das Foto des berühmten Kunstwerk, oder, schlimmer, das Selfie mit dem Kunstobjekt

Musée d'Orsay - © Thomas Michael Glaw

Musée d’Orsay – © Thomas Michael Glaw

In gewisser Hinsicht stumpf man ja ab: in Rom habe ich mich in den großen Kirchen an diesen Auftrieb gewöhnt. An Kirchführungen, bei denen das Auge der Betrachter im am iPad klebt. An Riesengruppen, die durch mir heilige Räume getrieben werden und mit ihren Augen nur an kleinen Bildschirmen kleben. Ich habe hier schon etliche solche Bilder gepostet.

Im Musèe d’Orsay fand ich es .. merkwürdig, schade, … mir fehlen die deutschen Worte. „Weird“ hätte ich auf Englisch geschrieben. Eine Amerikanerin asiatischer Abstammung ließ sich von Ihrem Begleiter vor jedem, vor wirklich jedem Bild van Goghs mit eingefrorenem Lächeln ablichten.

Strange world we are living in …

Wie anders war das alles Köln.
Das Museum Ludwig.
Klare moderne Räume – natürlich ist ja auch ein Museum für zeitgenössische Kunst.
Trotzdem.

Museum Ludwig, Köln - © Thomas Michael Glaw

Museum Ludwig, Köln – © Thomas Michael Glaw

Wenige Menschen.
Eigentlich schade – ich fand es trotzdem großartig.
Ich konnte frei atmen und die Kunst auch.

Faszinierend auch durch die Fenster dieses modernen Bauwerks eine Blick auf den alten Dom zu werfen. Mer losse de Dom in Kölle …

Museum Ludwig, Köln - © Thomas Michael Glaw

Museum Ludwig, Köln – © Thomas Michael Glaw

Klar wurde da auch fotografiert. Aber weniger aufdringlich. Eine Museumswärterin half einer Besucherin den Blitz ihres Handys zu deaktivieren. Alles und jede(r) hatte seinen (ihren) Platz.

Liebe. Zärtlichkeit. Lachen (nicht zu laut). Besonders aber die Kunst.

Pariser Geschichten (2)

Natürlich kann man nicht durch Paris gehen, ohne über die vielfältigen architektonischen Versuche unterschiedlicher Epochen zu stolpern.

Moderne Gestaltung scheint geraden Linien zu huldigen, sei es bei Gebäuden, bei Flüssen, bei Kanälen. In Paris scheinen die Versuche moderner Architektur immer wieder Relikten vergangener Tage zu begegnen. Die Geradlinigkeit begegnet anders geformten Linien, die oft viel mehr dem menschlichen Leben entsprechen – denn wessen Leben verläuft schon in geraden Bahnen.

Opernbuchhandlung Paris - © Thomas Michael Glaw

Opernbuchhandlung Paris – © Thomas Michael Glaw

Die Schlichtheit des Geraden zieht auch mich immer wieder an; Linien, die ihre Fortsetzung im Unendlichen erfahren. Linien, denen allerdings etwas fehlt, etwas das Friedrich Schiller im 15. Brief über die ästhetische Erziehung des Menschen, als ein zentrales Element des menschlichen überhaupt beschreibt: das Spiel.

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Das Spielerische macht unseren Tag, unsere Nächte aus. Wenn wir nicht spielen, leben wir nicht. Selbst das dröge Befolgen von Regeln, das man in diesem Land, in dem ich meistens lebe, so liebt, ist auch nur ein Befolgen von Spielregeln. Nur dass Deutsche diese eben besonders ernst nehmen.

Noix de Coco / Rue de Lancry - © Thomas Michael Glaw

Noix de Coco / Rue de Lancry – © Thomas Michael Glaw

In Paris gibt es ein Museum, wo man das Spielerische besonders schön betrachten kann, auch wenn die Mehrzahl der Besucher (das bitte ich jetzt inklusiv zu verstehen) es eher als Spielplatz ihrer Kameras und Mobiltelefone betrachtet. Diesem Spielplatz möchte ich mich aber in meinem dritten Beitrag widmen.

Spielerische Linien in der Architektur.
Ich finde sie immer wieder in Läden und in den Menschen in, vor und um diese Läden.

Wenn man sich einmal jenseits der, vom Einheitsbrei international tätiger Konzerne geprägten, Fassaden, die leider in München, ebenso wie im kommerziellen und touristischen Zentrum von Paris, die Landschaft prägen, umschaut, so kann man Erstaunliches finden.

Antoine et Lili / Quai de Valmy - © Thomas Michael Glaw

Antoine et Lili / Quai de Valmy – © Thomas Michael Glaw

Farben und Formen, die Menschen ansprechen. Kunden und Besitzer, die miteinander noch wirklich sprechen und nicht nur in einen marktorientierten Dialog eintreten. Menschen, die nicht in Form und Farbe dem entsprechen, was die entsprechenden Hochglanzjournale von uns erwarten.

Ich verfolge das Thema Läden und Ladenfassaden seit langem. Wo Menschen kommen und gehen entstehen Geschichten, die es wert sind aufgezeichnet zu werden.

Menschlicher Umgang miteinander ist immer auch ein Spiel. Ein Spiel mit vielen Varianten und Variablen, ein wenig wie das Spiel mit den Linien: endliche und unendliche, gerade und gekrümmte.

Im Village St. Paul - © Thomas Michael Glaw

Im Village St. Paul – © Thomas Michael Glaw

Paris ist, ähnlich wie übrigens auch Köln, eine wahre Fundgrube für kreative Ideen, für Menschen, mit guten, wenn auch bisweilen ein wenig schrägen Ideen – etwas, dass mir im kommerziell so durchgestylten München immer mehr fehlt.

Ich freue mich auf die weitere Arbeit mit Fassaden und den Menschen, die sie beleben.

Pottgedanken

Grünes Ruhrgebiet - Copyright Thomas Michael Glaw

Grünes Ruhrgebiet – Copyright Thomas Michael Glaw

Klar, der Titel lässt schon erahnen worum es hier geht, aber mal ehrlich: hätten Sie beim Anblick dieses Bildes an das Ruhrgebiet gedacht? An Kohle, Stahl und Staub? Also, ich nicht. Das ist übrigens nicht irgendwo aufgenommen, sondern praktisch noch in Dortmund, in der Nähe der alten Zeche Gneisenau. Der Anblick eines Altarbildes in der Dortmunder Probsteikirche, das wohl die älteste Darstellung Dortmunds aus dem späten Mittelalter enthält, machte mir klar, wie sehr unser Bild des „Potts“ vom 19. und 20. Jahrhundert geprägt ist – eine Konsequenz der Industrialisierung.

In den letzten zwei Jahren bin ich einige Male durchs Ruhrgebiet gereist, um Industriedenkmäler bzw. verbliebene Einrichtungen und Gebäude dessen, was ich Analoge Industrie nenne, zu fotografieren. Auf Grund beruflicher Termine und einem geplanten Besuch der Kokerei Hansa blieb ich dieses Mal zwei Tage in Dortmund. Was macht das besondere dieser Stadt aus? Auch hier sagen Bilder mehr als Worte:

Dortmund zwischen BVB und Currywurst - Copyright Thomas Michael Glaw

Dortmund zwischen BVB und Currywurst – Copyright Thomas Michael Glaw

Beim Gang durch das schwarz – gelbe Dortmund begann ich, die von mir oft belächelte „Spinnerei“ meines alten Freundes und Kollegen Achim für „seinen“ BVB ein wenig besser zu verstehen. Borussia scheint in Dortmund und für Dortmund weit mehr zu sein als nur ein Fussballclub – es ist ein Lebensgefühl. Mich haben die bisweilen in München aufblitzenden Bayern Trikots oder – je nach Wetterlage – Schals, auch immer amüsiert, aber in Dortmund kann man keine 20 Meter gehen, ohne über ein schwarz – gelbes Emblem zu stolpern. Man lebt seinen BVB …

Im Stadtkern von Dortmund fallen, ähnlich wie in Köln, die Bausünden der Nachkriegszeit auf – hier allerdings deutlich schlimmer. Straßen folgen zum Teil nicht ihrem ursprünglichen Weg, Sichtachsen wurden ignoriert, Gebäude in unmittelbarer Nähe zueinander errichtet, deren Linienführung und Ausgestaltung Kopfschmerzen verursachen.

Wie auch in anderen Städten mit historisch gewachsenem Stadtkern, so produzieren auch hier die überbordenden Lichtreklamen der Geschäfte, die um die Aufmerksamkeit potentiellen Kunden buhlen, einen üblen Brei aus Formen und Farben. Schade, dass man hier nicht zumindest ein wenig ordnend eingreift – die Auswirkung der Ästhetik auch auf das Kaufverhalten wird sehr unterschätzt.

Kokerei Hansa/Gasturbinenhalle - Copyright Thomas Michael Glaw

Kokerei Hansa/Gasturbinenhalle – Copyright Thomas Michael Glaw

 

Die überwiegend älteren oder in fremden Zungen sprechenden Menschen, die die Innenstadt bevölkern, schien das allerdings nicht zu stören; man ist entspannt in Dortmund – freundlich, umgänglich, immer zu einem Späßchen bereit. Letztere Beobachtung gilt übrigens auch für die Spezies Kellner, was einen grantl-geschädigten Münchner umso mehr erfreut.

Das, was auf den Tisch des Hauses kam, tat es allerdings weniger. Selten habe ich so viel Fettiges und soviel Fertigpanade garniert mit Tiefkühlprodukten, wohlgemerkt zu gehobenen Preisen,  gesehen. Angeblich soll es irgendwo einen guten Italiener geben, aber wir wollten ja etwas typisches essen. Ich weiß, Freund Tobias stellte dieselbe Frage: Was bitte ist typisch für Dortmund.

Also, wenn Sie mich fragen: der Fettgeruch an jeder zweiten Ecke, der nichts Gutes verheißt, oft vermischt mit dem Duft von Currypulver. Aber da ich es mir ja nicht endgültig mit den Dortmundern verderben will, schweige ich dazu jetzt lieber.

Zur Ehrenrettung des Stadtbildes muss allerdings hinzugefügt werden: es gibt durchaus interessante Elemente moderner Architektur, ebenso wie beeindruckende sakrale Räume, die nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs entstanden sind.

Orchesterzentrum Dortmund - Copyright Thomas Michael Glaw

Orchesterzentrum Dortmund – Copyright Thomas Michael Glaw

 

Und was das Essen angeht: die Fortsetzung der Reise durchs Sauerland nach Köln bewies, das Pampe auf dem Teller kein Dortmunder Privileg ist.

Grazie Bepi per un buon cena a Colonia 🙂

Madrid mi amor

Why do I write a text about a city in Spain in English? Mainly because I would like to make my friends around the globe curious to visit this place; and as many of them show a most regrettable lack of German language knowledge, English seemed to be the language of choice.

This blog most of the time deals with a visual approach to life, with the way things appear to me, with the ways I catch them using lenses and various other hard and software. There are times when I long for my old Nikon and what today is sold as Agfa APX 100 …. Still Madrid offers so much to the eye, that it seemed worth to add a few sentences and otherwise let a few pictures speak.

Calle de Las Huertas - Madrid © Thomas Michael Glaw

Calle de Las Huertas – Madrid © Thomas Michael Glaw

 

“Madrid mi amor” is true, I fell in love with city immediately after arrival. It reminded me of the lightness of being without being unbearable. Whoever you met, whoever I spoke to in my rather halting Spanish was patiently listening, smiling, and offering help and advice.

When celebrating my birthday in a little restaurant close to Plaza de Jacinto Benavente, the waiter asked whether he should take a photo and, after commenting “Que máquina!” on the sheer weight of my equipment, took a shot and then dashed off to take pictures of his many colleagues behind the bar and in the kitchen. It all happened so fast that I was not worried for a single moment … it is little moments like this that make Madrid a very special place.

Bar at the Paza del Angel - © Thomas Michael Glaw

Bar at the Paza del Angel – © Thomas Michael Glaw

Before flying down for the weekend I had read a story by Carmen Laforet titled “Doña Almudena”, about an old lady refusing to leave her small flat in the heart of Madrid and move in with her wealthy son, as she fears she would not be able any more to roam the streets, have coffee with her friends and talk to the local shop keepers. Even as a foreigner with limited language knowledge you notice how easy it is to chat someone up, talk about things they offer or discuss the quality of coffee or tapas with the people sitting next to you.

Sunday market at the Plaza Mayor - © Thomas Michael Glaw

Sunday market at the Plaza Mayor – © Thomas Michael Glaw

Despite all the hardship the country has been through, at least in Madrid, it managed not only to maintain a life worth living, it also struck me as a remarkable combination of old and new. The pictures, deliberately in black and white as well in a colour, hopefully transport this feeling of mine.

Perspective of the Museum Reina Sofia Madrid - © Thomas Michael Glaw

Perspective of the Museum Reina Sofia Madrid – © Thomas Michael Glaw

One last little story: Dining out on the second night we tried to attract the waiter’s attention in order to pay. It was approaching Midnight and we had to get up fairly early the following day. The fellow seemed to be totally absorbed by his mobile phone … finally we made eye contact and he came grinning to our table letting us into his little secret : He was using an app to learn Chinese to be able to communicate with the increasing number of Chinese tourists and because he found the language fascinating. I just couldn’t resist commenting: “ Shi hao, ni shue hanyu” (It is good that you speak Chinese). Well, what does it say in Proverbs 16,18: Pride cometh before destruction … As of then we both tried our best to communicate in a language that we both weren’t familiar with, but we were part of the family now, treated with various drinks and the idea of an early night had to be … postponed 🙂

Evening sun of the Reina Sofia - © Thomas Michael Glaw

Evening sun of the Reina Sofia – © Thomas Michael Glaw