Das Europäische Parlament wird sich am 9. Juli mit einer Änderung des Urheberrechts befassen. Ein sperriges Thema meint ihr? Sicher ist es kompliziert, aber es geht uns alle an – und nicht nur uns Fotografen. Ein praktisches Beispiel? Um dieses Bild einer Fassade aus Edinburghs New Town veröffentlichen zu dürfen bräuchte ich nach der Gesetzesänderung ich die Einwilligung des Architekten oder des Besitzers oder beide …
Dieses Gesetzesnovelle wäre nicht nur der Tod der Architekturfotografie, sondern jeglicher Fotografie im öffentlichen Raum. Und es betrifft praktisch jede und jeden, denn mit dem Upload in ein soziales Netzwerk stimmt man automatisch der gewerblichen Nutzung zu – nur für die, die das noch nicht wussten. Ein Artikel in der gestrigen FAZ erklärt es sehr schön.(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/panoramafreiheit-in-gefahr-das-betrifft-jeden-13668160.html)
Die Europaabgeordnete Julia Reda hat den Bericht zum Urheberrecht für den Rechtsausschuss des EP erarbeitet, der leider durch die Abgeordneten in sein krassen Gegenteil verkehrt wurde, sie berichtet darüber in ihrem Blog: https://juliareda.eu/2015/06/panoramafreiheit-in-gefahr/
Gegen diese Gesetzesvorlage sollte man sich wehren – eine Online Petition steht hier: https://www.change.org/p/european-parliament-save-the-freedom-of-photography. Wer auch weiterhin die Freiheit haben möchte diese Welt bildlich festzuhalten sollte unterschreiben.
Persönlich werde ich mich auch direkt mit unseren Münchner Europaabgeordneten in Verbindung setzen um sie für dieses Thema zu sensibilisieren.
Es ist in den letzten Jahren schwierig genug geworden unser Leben in Bildern festzuhalten. Wenn wir nicht die Bilder der vergangenen Jahrzehnte hätten, wäre es um unser Wissen über das Leben der Menschen deutlich schlechter bestellt. Wir sollten uns das Recht künstlerisch zu dokumentieren nicht nehmen lassen.