Seit langer Zeit befasse ich mich mit der Abbildung des Spirituellen in der Fotografie. Wie kann man einen spirituellen Moment erfassen, die Spiritualität, den Geist eines Ortes bildlich wiedergeben. Viele Bildbände sogenannter spiritueller Orte bieten lediglich Landschaftsfotografie, mal besser mal schlechter, aber die Bilder sind nur in den seltensten Fällen in der Lage den „genius loci“ wirklich zu transportieren, von tanszendieren gar nicht zu sprechen.
Das deutsche Wort „Andacht“, das man eigentlich erst seit dem 13 Jahrhundert in der heute üblichen Bedeutung des „Denkens an Gott“ gebraucht, gefällt mir sehr gut; besser als viele Äquivalente in anderen indo-europäischen Sprachen. Im Denken an etwas ruhig werden, Frieden finden.
Persönlich fällt mir das schwer, wenn ich unter vielen Menschen bin; selbst an wahrlich spirituellen Orten. Um so mehr faszinieren mich Menschen, die selbst in der größten Menschenmenge dazu in der Lage zu sein scheinen. Ich habe schon oft einzelne in der Menge fotografiert, wenn mich ihr Gesichtsausdruck interessierte.
Gott finden, wenn man in der Masse steht. Dazu gehört Kraft.